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Cris Luna: Phoenix (Review)

Artist:

Cris Luna

Cris Luna: Phoenix
Album:

Phoenix

Medium: CD/Download
Stil:

Retro-, Hard-, Psyche- und Garage-Rock

Label: 312 Music
Spieldauer: 47:21
Erschienen: 04.11.2016
Website: [Link]

Ein „Phoenix“, der aus der musikalische Asche der alt bekannten Musik-Helden von A wie AC/DC bis Z wie ZZ TOP steigt – so klingen CRIS LUNA auf ihrem „Friedhofsalbum“ mit dem Titel „Phoenix“, auf dessen Digipak-Rückseite nicht ohne Grund jeder Titel auf einem Grabstein eingemeißelt wurde. Musikalische Leichenfledderei der besonderen, tatsächlich überzeugenden Art erwartet uns in den knapp 50 Album-Minuten, die mit einem zwanzigsekündigen „Phoenix“-Intro, zwischen sphärischem Frauengesang und Flugzeugstartgeräuschen, beginnen, bis sie dann an allen Rock-Punk-Mountains zwischen BLACK SABBATH, SISTERS OF MERCY und BOWIE, MC5 und den STOOGES, genauso wie an den NINE INCH NAILS, welche mit ein paar SMASHING PUMPKINS spielen, vorbeifliegen.

Bereits „Bloody Fangs“, das dem Intro folgt, wohnt ein tief purpurnes „Woman From Tokyo“-Riff inne und die musikalische Erinnerungskultur setzt sich bis zum Ende von „Phoenix“ fort.

„Neither Here Nor There“ klingt, als hätten sich in den frühen Siebzigern DAVID BOWIE und IGGY POP mal kurz für eine psychedelisch angehauchte, rotzige Hardrock-Nummer zusammengetan. Schon hiernach kommt echte Neugier dafür auf, wie dieser „Phoenix“ weiterhin seiner Musik-Asche entsteigt und in welche Richtung er sich als nächstes erheben wird.

Die Einflüsse sind auch weiterhin sehr reichhaltig und in „Heavy Metal Kid“ werden die Jungs sogar ganz konkret: „I bought a record in 1979 / ANGUS YOUNG blasted me out / For the first time“ - aber wen hat eigentlich AC/DC, in welcher Weise auch immer, nicht beeinflusst und mit auf den musikalischen „Highway To Hell“ geführt?!?!

Bei CRIS LUNA war dieser Einfluss jedenfalls bleibend und hat wohl gar zu einer Musik-Karriere geführt, dessen Ergebnis wir auf „Phoenix“ hören dürfen und das Nostalgie-Muffel garantiert abschreckt, Erinnerungsfanatiker aber begeistert. Besonders schön wird‘s, wenn wir bei „Lords Of Luna“ auf den BOWIE-“Heroes“-Pfaden dem viel zu früh verstorbenen Musik-Chamäleon einen Erinnerungsbesuch abstatten und danach schon ganz kurz vor dem endgültigen (mit knapp sechs Minuten längsten Song) „Exit“ stehen, im Psyche-Stile des ebenfalls verstorbenen „Ex“-Floyd-Kopfes SYD BARRETT, kombiniert mit akustischer DEAD CAN DANCE-Finsternis, um trotzdem festzustellen: „Everything‘s gonna be all right!“ Na klar doch, bei solcher Musik!

Überraschend ist der letzte Song, das wütende, bösartige und zurecht hasserfüllte „Fuck Me! I‘m A Banker“ - das mit voller Härte direkt über dem RAINBOW abrockt. Doch scheiß auf die Banken, die Banker und die Politiker, die statt Menschen und ganze Länder eben doch lieber Banken und Profite retten. So lange wir Musik wie diese zur Frustbewältigung haben, bleibt uns noch immer das Ventil, um den Druck abzulassen, der sich manchmal doch extrem anstaut.

FAZIT: Mit „Phoenix“ erfinden die Franzosen um CRIS LUNA nicht ein einziges kleines Musikrädchen zwischen Hardrock und Psychedelic, Indie und Prog neu, doch dafür bringen sie die ganz großen wieder gehörig auf Trab!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3135x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Bloody Fangs
  • Neither Her Nor There
  • Lana
  • Love And Hate
  • Heavy Metal Kid
  • Play Me Over
  • There Will Be Love
  • Lords Of Luna
  • American Boy
  • Exit
  • Fuck Me! I‘m A Banker

Besetzung:

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